Petra de Sutter – die erste Transgender Ministerin Europas
Petra De Sutter, die erste offene Transgender Ministerin Europas wurde nun zur stellvertretenden Regierungschefin Belgiens ernannt. Die 57-Jährige Abgeordnete des Europäischen Parlaments ist nun als Vizepräsidentin Belgiens die höchstrangige offene Transgender Politikerin Europas. De Sutter ist Gynäkologie Professorin und bekannt für ihren Einsatz für Frauen- und LGBTQ- (Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer) Rechte. Die Ernennung de Sutters wird von LGBTQ-Organisationen als Meilenstein empfunden. Insbesondere der ausbleibende Medienaufruhr sei ein beachtliches Indiz. Der Fakt, dass eine mediale Reaktion, egal ob positiv oder negativ, bisher unterblieben ist, lasse darauf schließen, dass man dem Ziel der gesellschaftlichen Akzeptanz der LGBTQ in Europa einen großen Schritt nähergekommen ist.
Ist nicht eben diese Irrelevanz um die sexuelle Identität in einem beruflichen Kontext das angestrebte Ziel? De Sutter selbst äußerte in einem Tweet stolz darauf zu sein, dass die Geschlechteridentität in Belgien und den meisten Teilen Europas weder eine Person definieren würde, noch ein Thema darstelle. Sie hoffe darauf, dass ihre Ernennung die Debatte in Ländern auslösen könne, in denen diese noch nicht präsent ist. Weiterhin schreibt die Brussel Times, dass die Aktivistin für die Rechte transsexueller Menschen, mehrfach betont hätte nicht auf ihr Geschlecht reduziert werden zu wollen, sondern dass man sie nur nach der Arbeit die sie leistet bewertet.
Der Medienrummel zur letzten Regierungsbildung Brüssels konzentrierte sich eher darauf, dass die neue Regierung zur Hälfte aus Frauen besteht und vergleichsweise jung ist. Dazu kann man sagen, dass die Brüsseler Regierung Potential hat ein europäisches Vorbild für junge, dynamische und vor allem tolerante Politik zu werden. Auch in Deutschland bekannte sich bereits der erste Politiker, die Bayerische Landtagsabgeordnete Tessa Ganserer, offen zu ihrer Transsexualität.
Positive Entwicklungen für die LGBTQ-Community
Themen, Debatten und Diskussionen um Genderneutralität, Gleichstellung von Mann und Frau und um die sexuelle Identität sind in den letzten Jahren immer präsenter geworden. Die Anerkennung der LGBTQ- Community ist in den letzten Jahren gestiegen, nicht zuletzt auch wegen des Einsatzes von Menschen wie Petra De Sutter.
So stand in Deutschland noch bis ins Jahr 1969 männliche Homosexualität unter Strafe. Im Vergleich dazu ist heute in dem im Jahr 2006 in Kraft getretenen § 1 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz die Diskriminierung auf Grund der sexuellen Identität in Deutschland untersagt und seit 2017 besteht die Möglichkeit der gleichgeschlechtlichen Ehe. Wusstet ihr, dass die WHO im Jahr 2019 beschlossen hat, dass Transsexualität nicht weiter als psychische Störung in dem Katalog zur Klassifikation von Krankheiten aufgeführt werden soll?
Und heute haben wir unsere erste Transgender Vizepräsidentin in Europa.
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