Wie sich die körperlichen und kognitiven Kompetenzen von Senioren in den letzten 30 Jahren drastisch gesteigert haben.
Die Leistungsfähigkeit von Senioren hat sich, laut einer Studie der Universität von Jyväskylä, in den letzten 30 Jahren prägnant verbessert. Das Wissenschaftlerteam rund um Taina Rantanen verglich die körperlichen und kognitiven Kompetenzen von 75 und 80 Jährigen aus Finnland mit den Werten von gleichaltrigen Finnen von vor 30 Jahren.
Laut Rantanen beschreiben leistungsorientierte Messungen, wie ältere Menschen ihren Alltag bewältigen. Hierzu werden beispielsweise Muskelstärke, Gehgeschwindigkeit, Sprachfähigkeit, Urteilsvermögen und Arbeitsgedächtnis gemessen. All diese Faktoren lagen in der Gruppe des Jahres 2020 signifikant höher, als die Ergebnisse der Vergleichsgruppe von vor 30 Jahren. Einzig die Lungenfunktion war in den beiden Gruppen gleich.
Gesteigerte körperliche Aktivität und generell größere Körper erklären die gesteigerte Gehgeschwindigkeit und Muskelstärke, so Doktorandin Kaisa Koivunen. Desweiteren sei der wichtigste Faktor hinter den Gruppenunterschieden in Sachen Kognition eine längere und bessere Bildung. Co-Autorin Matti Munukka erklärt weiter: „Es gab viele vorteilhafte Entwicklungen, zum Beispiel höhere Standards in Nahrung und Hygiene, so wie ein besseres Gesundheits- und Schulsystem“.
Die Ergebnisse zeigen alles in Allem, dass eine längere Lebenserwartung mit mehr leistungsstarken Jahren einhergeht. Oder wie Rantanen es formuliert: „Die Ergebnisse suggerieren, dass unser Verständnis vom hohen Alter veraltet ist. Aus der Sicht eines Gerontologen sind mehr Jahre zum mittleren Alter und weniger zum hohen Alter hinzugekommen.“
Die Studie wurde in der Fakultät für Sport und Gesundheitswissenschaften und des Gerontologieforschungszentrums der Universität Jyväskylä, Finnland ausgeführt. Die Daten der ersten Gruppe wurden zwischen 1989 und 1990 gesammelt und beinhalteten insgesamt Tests von 500 Menschen, und die der zweiten Gruppe wurden zwischen 2017 und 2018 gesammelt und umfassten insgesamt 726. In beiden Gruppen waren die Probanden 75 oder 80 Jahre alt.

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