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September 6, 2020  |  von PlusNews In Innovation, Medizin, Plus News

Medizin: Kenia liefert Hoffnung im weltweiten Kampf gegen Malaria.

Lukas_Malaria

Malaria ist die häufigste Infektionskrankheit der Welt. Jährlich überträgt die Anopheles Mücke nach Informationen der WHO den Parasiten Plasmodium falciparum auf etwa 200 Millionen Menschen, von denen bis zu 600.000 an den Folgen der Krankheit sterben (je nach Quelle werden bis zu einer Millionen Tote berichtet). Infizierte leiden unter Kopf- und Gliederschmerzen, die von Fieberschüben begleitet werden. Unbehandelt greift der Erreger die roten Blutkörperchen an.Die Folge sind Blutarmut und schwere Organschäden aufgrund mangelnder Sauerstoffversorgung, die häufig bei Nichtbehandlung zum Tod führen. Gerade Kinder sind besonders gefährdet. Weit verbreitet ist Malaria in Gebieten rund um stehende Gewässer, die als Brutstätte der Insekten dienen. Die Malaria-Gebiete erstrecken sich weltweit in den tropischen Regionen entlang des Äquators.

Seit langem gibt es verschiedenste Anstrengungen die Krankheit einzudämmen. Dazu zählen das Erforschen und Testen von Impfstoffen und Medikamenten, die Weiterentwicklung von Tabletten zur Prophylaxe  und das Verteilen von Millionen imprägnierter Moskitonetze an die Bevölkerungen betroffener Staaten. Nun scheint die Entdeckung einer natürlichen  Methode berechtigte Hoffnung zu wecken, dass die Ausbreitung von Malaria in naher Zukunft zu großen Teilen  eingedämmt werden könnte.

Erfolgsversprechende Entdeckung kommt aus Kenia

Die Wissenschaftler in Kenia scheinen eine entscheidende Entdeckung gemacht zu haben. „Wir haben diese neue Mikrobe in Moskitos, die Malaria übertragen, gefunden. Sie macht die Moskitos nicht krank. Aber wenn sie diese Mikrobe in sich tragen, können sie keine andere mehr aufnehmen – das heißt, auch nicht die Erreger, die Malaria übertragen. Moskitos werden so resistent gegenüber Malaria.“

Denn was viele nicht wissen ist, dass die Mücke den Parasiten nicht per se in sich trägt, sondern sich ebenfalls infiziert. Die Malaria-Parasiten benötigen zum Überleben zwei Wirte: Die Mücke und den Menschen. So übertragen sich die Parasiten von Mücke zu Mensch und von Mensch zu Mücke. Während das für die Mücken keine Folge hat, sind die Folgen für den menschlichen Wirt oft dramatisch.

Mikrobe soll den Übertragungs-Kreislauf brechen

Mücken, die also die genannte Mikrobe in sich tragen, können dadurch nicht mehr Teil des zuvor beschriebenen Übertragungs-Kreislaufs werden. Nun müssen Wege gefunden werden, um die entdeckte Mikrobe in große Teile der Mückenpopulationen zu bringen. Dadurch würde Stück für Stück der Kreislauf gebrochen werden. Weniger infizierte Mücken bedeuten weniger infizierte Menschen.

Die bisherigen Forschungsergebnisse um das Team von Doktor Jeremy Herren zeigen wie groß das Potenzial der Mikrobe ist, wie er gegenüber der Tagessschau erklärt: „Wir haben zwei Arten von Experimenten gemacht. Wir haben Tausende von Moskitos in der Natur untersucht. Unsere Ergebnisse haben wir wiederum im Labor an Tausenden von Mücken überprüft. Und wir haben keine einzige von ihnen gefunden, die gleichzeitig den Pilz und den Malaria-Erreger in sich trug. Es ist eine 100-prozentige Blockade.“

Nächster Schritt: Übertragung der Mikroben auf die Mücken

Nun arbeitet das Team an verschiedenen Optionen wie die Mücken mit der Mikrobe infiziert werden könnten. Eine Idee ist es, die Mücken über zuckerreiche und mit den entsprechenden Pilzsporen versetzte Nahrung an präparierten Futterstellen zu infizieren. Eine weitere Option ist es, männliche Mücken zu züchten, die bereits die Mikrobe in sich tragen und dadurch immun gegenüber Malaria sind. Diese Immunität würde sich bei der natürlichen Fortpflanzung auf die Weibchen und den Nachwuchs übertragen.

Unterschiede in der Fortpflanzung, wie z.B. bei der Anzahl der Eier, konnten bei den Tests nicht ausgemacht werden. Dadurch könnte man den Malaria-Erreger auf natürlichem Wege nach und nach  in den Griff bekommen. Verhältnismäßig geringe Kosten würden für diese Art der Malaria-Bekämpfung anfallen. Anstatt Impfstoffe oder Medikamente zu produzieren und in die entlegendsten Gebiete zu schicken, könnten die Pilzsporen oder bereits versetzte Nahrung relativ unkompliziert in die Hochrisikogebiete entsandt werden.

Das trojanische Kuhprojekt

Einen anderen Weg, den Übertragungs-Kreislauf zu durchbrechen, schlugen Forscher bereits im Jahr 2015 ein. Das kurios klingende “trojanische Kuhprojekt” machte vor fünf Jahren Schlagzeilen

Agenor Mafra-Neto, chemischer Ökologe und Chef der ISCA Technologies entdeckte, dass die Mücken Menschen vor allem aufgrund der chemische Zusammensetzung des Bluts stechen. Die starke Milchsäurenote im menschlichen Duft übt eine große Anziehungskraft auf die Insekten aus.

Auf Basis dieser Erkenntnis entwickelte das Team um Mafra-Neto einen Duft, der dem menschlichen Geruch ähnlich ist und der in Folge auf Ziegen und Kühe aufgetragen werden soll. Dadurch würden weniger Menschen gestochen und der Übertragungs-Kreislauf verkleinert bzw. gebrochen werden. Für die Ziegen und Kühe sind die Stiche im Übrigen harmlos. Da die Mücke in ihrer 20-tägigen Lebensspanne nur 2-3 mal Blut saugt, könnte die Infiziertenrate durch Stiche bei Tieren anstatt Menschen erheblich gesenkt werden.

Weltweite Ansätze – die Lösung aus Kenia?

2019 weckte ein Forschungsteam aus Maryland (USA) durch einen weiteren Ansatz Hoffnung im Kampf gegen Malaria. Diese veränderten einen Pilz genetisch so, dass er das Gift der Trichternetzspinne produzierte und die Mücken dadurch tötete.

Der Pilz, der auch sonst die Mücken befällt, zeigte nach der Veränderung eine höhere Letalität. Tests in Burkina Faso, für die extra ein künstliche Dorf angelegt und mit doppellagigen Moskitonetz überspannt wurde, zeigten dass nach 45 Tagen lediglich 13 der anfänglichen 1500 Mücken übrig waren.

Die unterschiedlichen Ansätze verdeutlichen die weltweiten Anstrengungen in der Bekämpfung von Malaria. Der vielversprechendste kommt nun von dem Kontinent mit den größten Malaria-Gebieten. Vor allem in Afrika könnte die Forschung des Teams von Jeremey Herren in Zukunft viel Leid verhindern.

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Quelle 4

Quelle 5

Bildquelle: Unsplash

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